Datum/Zeit
Freitag - 20.10.2017
20:30
Veranstaltungsort
Kino im Sprengel
von Vsevolod Pudovkin, UdSSR 1928, 127 min., digital
Vertonte Filmfassung Ensemble Kontraste, Komponist Bernd Schultheis
-> Pudovkins Film erzählt von der Ausbreitung der Revolution in der mongolischen Steppe.
1920: Ausländische Interventionstruppen beherrschen die Mongolei. In deren Gefolge diktieren westliche Kaufleute den Handel. Der eher gutmütige nomadische Jäger Bair gerät in Streit mit einem britischen Pelzhändler und muss fliehen. Er schließt sich einer Gruppe sowjetischer Partisanen an und kämpft gegen die ausländischen Besatzer. Als Bair gefangen genommen wird, findet man bei ihm ein Amulett, das ihn als Nachfahren von Dschingis-Khan ausweist. Nun soll er als neuer Dschingis-Khan inthronisiert werden, um die politischen Interessen der Konterrevolution zu vertreten. Als einer seiner Landsleute vor seinen Augen getötet wird, entlädt sich sein Zorn in der Vision eines gewaltigen Sturms, in dem sich das Volk von seinen Usurpatoren befreit.
Der Film ist als Dokument einer inzwischen stark zerstörten mongolischen Landeskultur in die Filmgeschichte eingegangen. Er entstand 1928 im südsibirischen Burjatien in der Nähe des Baikalsees, von 1918 bis 1921 Schauplatz blutiger Kämpfe. Die literarische Vorlage, der Roman „Der Nachfahre Dschingis-Khans“ von Iwan Novokschonov, basiert auf einer wahren Begebenheit, das Drehbuch schrieb der Avantgarde-Schriftsteller und Literaturkritiker Ossip Brik. Nur die exponierten Rollen wurden mit Berufsschauspielern besetzt, ansonsten wirken Laiendarsteller aus der Mongolei und sibirische Partisanen mit. In der Stalin-Ära war der Film verboten.
Für die restaurierte Fassung des Films schuf Bernd Schultheis eine neue Filmmusik, die das Ensemble Kontraste 2008 bei den StummfilmMusikTagen Erlangen live einspielte.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturbüro Hannover
Eintritt 5 Euro, HannoverAktivPass 2,50 Euro