Datum/Zeit
Montag - 08.04.2024
19:00 - 21:30
Veranstaltungsort
Cumberlandsche Bühne
Ein Film von Franziska Wenzel
Filmpremiere zum 53. Internationalen Tag der Romana
Am 8. April ist der 53. Internationale Tag der Rom:nja. Das Datum geht zurück auf den ersten Welt-Rom:nja-Kongress 1871 in London. Die Universen begehen den 8. April mit der Filmpremiere von Zeit fliegt von Franziska Wenzel und einer Stadtführung am 16. April zur Geschichte von Sint:ezze in Hannover.
Zeit fliegt ist der zweite Teil eines Community-Projekts mit Jugendlichen in Niedersachsen.
Alen Berisa versucht, so oft es geht ans Grab seines Vaters Djevdet zu gehen. Er vermisst ihn sehr, die Lücke ist groß. Djevdet Berisa war schon Anfang der 2000er Jahre in Hannover aktiv in der Rom:nja-Community und vor allem gegen Abschiebungen. Damals als kleines Kind war Alen auch schon dabei.
Nino Novakovic engagiert sich seit er denken kann für die Sache der Roma. Mittlerweile hat er in Northeim einen Verein mit Freund:innen, der offen ist für Rom:nja und Nicht-Rom:nja. Sie planen neue Seminare und suchen institutionelle Förderung, so dass sie sich endlich einen eigenen Raum leisten können.
Über dieses politische und auch kulturelle Engagement kennen sich Alen und Nino schon seit Jahren. Beide stehen an unterschiedlichen Punkten im Leben, doch kreuzen sich ihre Wege immer wieder.
Einige der Protagonist:innen sind alte Bekannte aus dem 2017 entstandenen Film Ferner Traum – Junge Rom*nja in Niedersachsen. Und dass die Zeit fliegt, ist ein sprechender Titel: Für alle Beteiligten hat sich seit damals viel verändert, der Eintritt ins Erwachsenenleben ist ein Teil davon mit allen Höhen und Tiefen. Das Aufstehen und Weitermachen, sich immer wieder gegenseitig zu motivieren, die gemeinsamen Erlebnisse in Rap-Songs zu verarbeiten, sind einige der Aspekte, die ihre kleine Community auszeichnen.
Nino Novakovic, geboren am 4.10.1996 in Serbien. Er wuchs in Deutschland auf, verbrachte aber auch einige Jahre in seiner Kindheit in Serbien. Wieder zurück in Deutschland engagierte er sich bei Jugend ohne Grenzen, gewann den Niedersächsischen Integrationspreis, machte seinen Schulabschluss und sollte direkt danach abgeschoben werden. Das konnte durch Druck und die Hilfe vieler Menschen verhindert werden. Nach einer Ausbildung zum Lagerlogistiker beschloss er Wirtschaftspädagogik in Göttingen zu studieren. Ehrenamtlich ist er Antirassismus-Trainer, Workshopleiter für Empowerment- und Rap-Seminare und Vorsitzender von Terne Rroma Südniedersachsen e.V.
Franziska Wenzel, geboren am 5.10.1981 in Dresden, DDR. Nach einer Ausbildung zur Mediengestalterin Bild und Ton in Hannover, arbeitete sie als freischaffende Filmemacherin und Medienkünstlerin und studierte noch Montage an der Filmuniversität „Konrad Wolf“ in Babelsberg. Sie hat langjährige Erfahrungen im experimentellen Dokumentarfilm. Dabei beschäftigt sie sich mit politischen Themen, marginalisierten Gruppen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Wichtig ist ihr dabei eine machtkritische Perspektive einzunehmen, ihre Rolle als Künstlerin zu reflektieren, vermeintliche Wahrheiten zu hinterfragen, dem Zweifel Platz zu geben und dem Scheitern als Möglichkeit zu begegnen. Ihre künstlerische Auseinandersetzung ist stark geprägt von Involviertsein und orientiert sich daran, Transparenz über die Produktionsmittel und -wege zu schaffen.
Produktion, Regie, zusätzliche Kamera, Schnitt: Franziska Wenzel
Kamera: Ulrich Kalliske
Eine Koproduktion mit die Arbeiter – Alexander Jochim und Gordon Räck
Grading, Titel: Gordon Räck
Musik „Papasong“
Text: Alen Berisa
Beats: Senad Asanovic
Gefördert durch das Kulturbüro der LH Hannover und Jugendstiftung Northeim
