Ray & Liz

Datum/Zeit
Freitag - 25.10.2019 - Samstag - 26.10.2019
20:30 - 22:30

Veranstaltungsort
Kino im Sprengel

Kategorien:

Eintritt: kostet was

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt: keine Angabe



Richard Billingham inszeniert die Verwahrlosung in den West Midlands in den 1980er Jahre und zeigt eine ramponierte Familie in den Jahren der Thatcher Ära. 

In seinem Debutfilm wendet sich der englische Fotograf Richard Billingham, der 1996 durch den Bildband "Ray's a Laugh" bekannt wurde, erneut seiner eigenen Familie und Herkunft zu. Sein Film erzählt von seinem und seines Bruders Jason Aufwachsen in der Nähe Birminghams, im sogenannten Black Country, den von Margaret Thatchers Sparpolitik schwer getroffenen West Midlands.

Wie Billinghams Fotografien so kann auch sein Film als Innenperspektive jener Verelendung und Resignation gesehen werden, die auf die Thatcher-Ära folgte. Dabei erfährt man so gut wie nichts über die Vorgeschichte von Liz und Ray und darüber, wie es so weit kommen konnte, dass sie in ihrer verwahrlosten Wohnung apathisch nicht nur Stromausfälle hinnehmen, sondern sogar die Tatsache, dass der siebenjährige Sohn Jason eines Nachts nicht mehr nach Hause kommt. Als Jason von der Fürsorge in eine Pflegefamilie verbracht wird, fragt der ältere Richard den Sozialarbeiter, ob es nicht auch für ihn irgendwo einen Platz gäbe.

Richard Billingham hat "Ray & Liz" auf 16mm-Filmmaterial an Originalschauplätzen und im exakt rekonstruierten 80er Jahre-Dekor gedreht und hat es geschafft, die Ästhetik seiner Fotographien in Bewegtbilder zu übertragen. Schauspieler übernehmen die Rollen der tatsächlich bereits gestorbenen, titelgebenden Eltern, sowie seine eigene und die seines vernachlässigten, schweigsamen Bruders, der zum emotionalen Zentrum des Films wird.
von Richard Billingham, GB 2018, 107 min., OmU, digital
Mit Justin Salinger, Ella Smith, Jacob Tuton, Sam Plant, Callum Slater, Joshua Millard-Lloyd
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Mp4qJE3MY1o