MOI, UN NOIR (Ich, ein Schwarzer)

Datum/Zeit
Freitag - 11.08.2017
20:30

Veranstaltungsort
Kino im Sprengel

Kategorien:

Eintritt: keine Angabe

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt: keine Angabe



von Jean Rouch, Frankreich 1958, 73 min., O.m.engl.U.,
Mit Oumarou Ganda, Petit Touré, Alessane Maiga

Kurztext: Drei junge an die Elfenbeinküste emigrierte Nigerianer spielen ihr Leben im „Chicago Afrikas“.

Drei junge Schwarze haben ihr Dorf in Nigeria verlassen, um Arbeit in Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, zu finden. Vor der Kamera leben und spielen sie ihr Leben. Man folgt ihnen beim Herumstreunen durch Treichville, einem der Armenviertel der Stadt, das die Bewohner spöttisch das „Chicago Afrikas“ nennen. Die Spitznamen, die sich die drei Protagonisten selbst geben, sind ein Programm für sich. Edward G. Robinson, Eddie Constantine und Tarzan: Diese jungen Afrikaner entdecken die weiße Zivilisation über die Mythen amerikanischer und französischer Polizeifilme. Ihre Geschichte bleibt eine bewusst zwiespältige, oft höchst amüsante Mischung aus Fiktion und Dokument, in der sich Rollenspiel und Person überlagern. Rouchs glänzende Idee war es, seinen Hauptdarsteller Oumarou Ganda zu den stummen Bildern einen Kommentar improvisieren zu lassen, in dem er das Gefilmte noch einmal interpretiert und aus dem Film einen Spiegel seiner Vorstellungswelten macht.

Schwarzafrika war Jean Rouchs zweite Heimat. Zahlreiche Filme hatte er dort bereits gedreht, fast alle zusammen mit seinen afrikanischen Freunden. Mit dem Film wollte er die koloniale Distanz aufheben und statt eines distanzierten Beobachters auch Teilnehmender sein. „Moi, un noir“ entstand zu einem Zeitpunkt, als sich die postkoloniale Ära Afrikas ankündigte und die Landflucht und Entstehung riesiger Slumvierteln gerade erst begannen.

In Zusammenarbeit mit dem Institut Français Paris u. Berlin und der Antenne Métropole, Hannover

Eintritt 5 Euro, HannoverAktivPass 2,50 Euro