Israelbezogener Antisemitismus

Datum/Zeit
Mittwoch - 31.05.2017
18:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Freizeitheim Ricklingen

Kategorien:

Eintritt: Eintritt frei

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt: keine Angabe



 
Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus darf nicht in der historisch-politischen Beschäftigung mit dem Thema verharren, sondern muss die Bekämpfung all seiner aktuellen Erscheinungsformen einschließen. Nach übereinstimmender Expert*innenmeinung entzündet sich der gegenwartsbezogene Antisemitismus häufig am Staat Israel.

Angesichts der in allen Altersgruppen und in allen Gesellschaftsschichten auftretenden antisemitischen Ressentiments und der damit verbundenen radikalen Verzerrung des Israelbildes ist die grundlegende Auseinandersetzung mit den spezifischen Ressentiments, Vorurteilen und negativen Konnotationen gegen den jüdischen Staat unerlässlich.
Trotz ritualisierter Aussagen, eine Kritik an Israel, der israelischen Regierung oder dem israelischen Militär sei in Deutschland ein Tabu, ist sie legitim und Teil der gesellschaftlichen Auseinandersetzung; zu prüfen ist allerdings, ob die jeweilige Israelkritik ohne antisemitischen Hintergrund auskommt oder ob sie nur als Plattform für im Kern doch antisemitische Vorurteile dient. Die Grenzen sind hier häufig fließend.
Der Workshop gibt einen Überblick über Träger, Geschichte und Strukturen des israelbezogenen Antisemitismus. Zudem werden gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Textbeispiele analysiert und Gegenstrategien beleuchtet.

Referent: Michael Spaney ist Executive Director des Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB).

 

Eine Veranstaltung aus der Reihe

„Dagegen habe ich was! Vor Antisemitismus ist man nur auf dem Monde sicher!“ (Hannah Arendt)

Mit dieser Reihe, die von der Praxisstelle ju:an der Amadeu Antonio Stiftung, den Falken Niedersachsen und den Jusos Niedersachsen gemeinsam veranstaltet wird, möchten wir vor allem junge Menschen mit wenig Vorwissen zu Antisemitismus erreichen.

Warum machen wir
diese Veranstaltungsreihe?
»Antisemitismus? Gibt’s doch gar nicht mehr!«Hört ihr das auch häufig und wisst dabei ganzgenau, dass »Du Jude!« immer noch eines der beliebtesten Schimpfwörter auf dem Schulhofist? Wenn wir aufmerksam in die Gesellschaft schauen, zeichnet sich ein eindeutiges Bild: Antisemitismus ist weiterhin ein großes Problem, das oft schwer erkennbar ist. Denn seit dem Nationalsozialismus hat er sein Erscheinungsbild geändert und sucht ständig neue Ausdrucksformen.Und das sehr erfolgreich.
Genau darum soll es in der Veranstaltungsreihegehen: Wie äußert sich Antisemitismus heute und was können wir dagegen tun? Dazu werden wir klären, was Antisemitismus überhaupt ist, und einen Blick auf seine historischen Entwicklungen werfen. Anschließend werden wir uns mit Israel-bezogenem Antisemitismusbefassen, denn er ist eine der aktuell geläufigsten Ausdrucksformen des Antisemitismus in Deutschland und weltweit. Verschwörungstheorien wiederum versuchen die Welt einfachzu erklären und sind im Kern meist antisemitisch. Deshalb werden wir uns auch mit ihnen beschäftigen.
Veranstaltungen zu Antisemitismus sind oft akademische Diskussionen und für Menschen, die sich bisher wenig mit dem Thema auseinandergesetzt haben, schwer zugänglich. In dieserVeranstaltungsreihe möchten wir das ändern. In Workshops und Inputreferaten werden dieverschiedenen Aspekte verständlich und miteurer Beteiligung aufbereitet. Wenn ihr bishernoch kein Vorwissen zu dem Thema habt, bietet diese Veranstaltungsreihe einen guten ersten Überblick. Denn nur wenn wir Antisemitismus verstehen, können wir in jeder Form gegen ihn eintreten.