Deutsches Erinnern im Jahre 2022 zwischen „Abwehr“, „Kultur“ und „Performance“- Zur Kritik der Gedenkperformance in Deutschland

Datum/Zeit
Mittwoch - 11.05.2022
19:00

Veranstaltungsort
Elchkeller

Kategorien:

Eintritt: keine Angabe

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt: keine Angabe



„Es ist nicht weniger als die größte Lebenslüge der Bundesrepublik: der Glaube an eine tatsächliche Aufarbeitung der Vergangenheit,“ fasst der Antisemitismusforscher Samuel Salzborn das deutsche Erinnern an den Nationalsozialismus prägnant zusammen. Am 8. Mai jährt sich zum 77. Mal der so genannte Tag der Befreiung und damit einer der Tage, an denen in Deutschland kollektiv der Zeit des Nationalsozialismus gedacht wird. Wir haben rund um den 8. Mai eine kleine Veranstaltungsreihe organisiert, die sich mit dem kollektiven Gedenken in Deutschland kritisch auseinandersetzt. Hierzu haben wir verschiedene Referent:innen eingeladen, die eine Kritik an der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus zum Ausdruck bringen.
Für Hanna Veiler stellt sich die Erinnerung in Deutschland als einen performativen Akt dar: Die deutsche Gedenkperfomance, die sich an den Tagen wie dem 27.1. oder dem 8. Mai zeigt, manifestiere sich durch omnipräsente #NieWieder-Posts oder das kollektive Stolpersteine-Putzen. Dabei führt sie in ihrer Kritik vielfältige Ansatzpunkte an, „die Aufrichtigkeit des Erinnerns“ anzuzweifeln: Sei es beispielsweise die Annahme der Deutschen, die deutsche Bevölkerung hätte primär unter dem Nationalsozialismus gelitten oder die Überzeugung vieler, dass die eigenen Vorfahren Verfolgten geholfen hätten.

(Vortrag mit Hanna Veiler)