Ökonomisierung von Krankenhäusern – was geht uns das an?

Wenn das Krankenhaus krank macht. Diagnose: Kapitalismus.

Fast jede dritte Pflegekraft kann ihren Beruf wegen gesundheitlicher Beschwerden nicht bis zum regulären Rentenalter ausüben. Immer mehr Krankenhäuser werden privatisiert und müssen profitorientiert arbeiten. Während die Zahl der aufgenommenen Fälle in den letzten 20 Jahren um 33% gestiegen ist, ist die Anzahl an Pflegekräften um 7% zurückgegangen!
Dieser Personalnotstand gefährdet direkt Menschenleben. Studien zeigen, dass sich die Personalbemessung u. a. negativ auf das Auftreten von Infektionen, Thrombosen und Todesfällen durch zu spät erkannte Komplikationen auswirkt.
So gehört Deutschland bei der „Nurse-to-Patient-Ratio“ (1:13) zu den Schlusslichtern Europas. Warum ist das so?
Am Geld kann es nicht liegen, denn allein der Marktführer Helios erzielte 2016 5,8 Milliarden Euro Umsatz und 543 Millionen Euro Gewinn.
Dagegen regt sich überall im Land Widerstand: Streikende Pflegekräfte und verschiedenste Aktionen von Auszubildenden, Patient*innen und Sympathisant*innen machen deutlich: Nicht mit uns!

Wir als Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband solidarisieren uns mit dem Pflegepersonal und finden, dass diese Zustände viel zu lange angehalten haben! Kein Pfleger, keine Pflegerin würde seine oder ihre Patient*innen unbetreut lassen, wenn sie es nicht selbst wären, die Hilfe benötigten. Ein Pflegenotstand geht jede und jeden etwas an – deswegen müssen wir alle die Pflegekräfte im Krankenhaus und bei Streiks auf vielfältige Art und Weise unterstützen.

Doch wie kann eine bessere Zukunft aussehen? Was muss dafür getan werden und wann geht es los? Unsere Vorstellungen gehen dabei schon jetzt deutlich weiter als die 8.000 neuen Stellen, die die GroKo versprochen hat!

Am 05.03.18 um 18:00 in der MHH (Gebäude J6, Hörsaal Q) wollen wir mit euch über die Zukunft und die Vergangenheit in den deutschen Krankenhäusern diskutieren.

Gäste:
– eine kritischen Mediziner*in, die die Pflegestreiks in Berlin unterstützt hat
– ein*e angehende Gesundheits- und Krankenpfleger*in

Wir sind die Jugend und entscheiden, wie die Zukunft aussieht! Kommt vorbei und diskutiert mit!