Jenseits von Natur und Kultur: Zukunftsfähigkeit durch Heilung der Beziehungen zwischen Menschen und Mitwelt

Datum/Zeit
Donnerstag - 09.11.2023
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Kunstverein Langenhagen

Kategorien:

Eintritt: Eintritt frei

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl: Veranstaltungsräume, Toiletten und ggf. Bar mit dem Rollstuhl erreichbar

Toiletten, ggf. Umkleideräume: unisex

Kontakt: mail@kunstverein-langenhagen.de



Vortrag und Gespräch mit Dr. Boniface Mabanza Bambu

Kolonialisierung war ein multidimensionaler Zerstörungsprozess: Sie betraf die als anders konstruierten Menschen in den kolonisierten Gebieten, ihre Mitwelt und Frauen selbst in kolonisierenden Gesellschaften. Die Dekolonisierungsprozesse, die im Fall von Afrika in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begannen, konzentrierten sich zunächst auf politische Dimensionen, die immer noch nicht abgeschlossen sind. Die ökonomische Dekolonisierung beginnt erst jetzt. Zeitgleich gewinnt die epistemische Dekolonisierung immer mehr an Bedeutung. Diese versucht unsichtbar gemachte und abgewertete Kosmosvisionen wieder zu beleben, welche u.a. die Heilung der Beziehungen zur Mitwelt als condition sine qua non für die Zukunftsfähigkeit der Menschheit betrachten. Dieser Vortrag will Aspekte dieser epistemischen Dekolonisierung im Blick auf die Beziehungen zwischen Menschen und Mitwelt aufgreifen und aufzeigen, warum diese Dimension der Dekolonisierung im aktuellen Kontext multipler Krisen, die das Überleben der Menschheit bedrohen, von zentraler Bedeutung ist.

Dr. Boniface Mabanza Bambu ist in der Demokratischen Republik Kongo unter Mobutu geboren und promovierte an der Universität Münster zum Thema „Gerechtigkeit kann es nur für alle geben. Globalisierungskritik aus afrikanischer Perspektive“. Er arbeitet als Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika in der Werkstatt Ökonomie/Heidelberg seit 2008 mit den Schwerpunktthemen Handelspolitik, Rohstoffpolitik, Schuldenpolitik und Globalisierung und als Trainer für Entwicklungspolitik, Dekolonisierung und Antirassismus für verschiedene Institutionen. Er ist aktiv in zahlreichen Netzwerken der Afrikanischen Diaspora in Deutschland und Europa, hat zahlreiche Artikel zu verschiedenen afrika-relevanten Themen veröffentlicht, war Gastprofessor an der Goethe Universität Frankfurt und von 2018 bis Mai 2021 eines der 24 Mitglieder der Fachkommission Fluchtursachen der Bundesrepublik Deutschland.

Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung Wir sind nie getrennt gewesen – jenseits von Natur und Kultur statt.

www.kunstverein-langenhagen.de