Datum/Zeit
Mittwoch - 02.02.2022
18:00 - 21:00
Kategorien
Eintritt: Eintritt frei
Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl: Veranstaltungsräume, Toiletten und ggf. Bar mit dem Rollstuhl erreichbar
Toiletten, ggf. Umkleideräume: binär gegendert
Kontakt:
***Pandemiebedingt findet der Vortrag online statt: https://us02web.zoom.us/j/86213154604 ***
Was ist eigentlich „Männlichkeit“ und wie wird sie hergestellt? Sicher ist, dass ihre
Erscheinungsformen einem grundlegenden Wandel unterliegen. Viele sprechen hier
sogar von einer dramatischen Krise der Männlichkeit. Sicher ist aber auch, dass sich
trotz aller geschlechterpolitischen Fortschritte eine Tatsache grundsätzlich nicht
geändert hat: Die spätmodernen Gesellschaften sind nach wie vor von einer
hierarchischen, männlich bestimmten Kultur der Zweigeschlechtlichkeit bestimmt. Vor
diesem Hintergrund ist die Rede über die Männlichkeitskrise eine verschobene
Diskussion, die eine Auseinandersetzung mit der männlichen Vorherrschaft
verweigert und die „Schuld“ meist bei den Frauen, dem Feminismus und allem, was
irgendwie mit „gender“ zu tun hat sucht. Auch der Kampf gegen die Anerkennung
geschlechtlicher Vielfalt, das regelmäßige Scheitern der immer wieder
aufkommenden Sexismus-Debatten, vor allem aber das unverändert große Ausmaß
sexueller und sexualisierter Gewalt sind Ausdruck der hartnäckigen
Aufrechterhaltung dieser grundlegenden Struktur geschlechtlicher Ungleichheit.
Prof. Dr. Rolf Pohl war bis 2017 Hochschullehrer für Sozialpsychologie am Institut für
Soziologie an der Leibniz Universität Hannover. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten
gehören im Bereich der Politischen Psychologie die Themen NS-Täter,
Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit sowie im Bereich der
Geschlechterforschung die Themen Sexismus, Männlichkeit, sexuelle Gewalt und
männliche Adoleszenz.