Jonas Mekas – Diaries, Notes & Scetches

Datum/Zeit
Freitag - 10.05.2019
19:00

Veranstaltungsort
Kino im Sprengel

Kategorien

Eintritt:

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt:



Wir zeigen zwei grundlegende und herausragende Werke des im Januar dieses Jahres verstorbenen Filmemachers Jonas Mekas (1922 – 2019). Mekas, der während des zweiten Weltkriegs zusammen mit seinem Bruder Adolfas nach langer Irrfahrt aus Litauen nach New York gelangte, wurde dort zum Mitbegründer und Motor des „New American Cinema“ und der 1962 gegründeten New York Film-Makers Cooperative. Er war auch Begründer der Anthology Film Archives, der weltweit größten Sammlung unabhängiger Filme und war Herausgeber der international einflussreichen Zeitschrift Film Culture. Mit seinen Aktivitäten trug er wesentlich zur Verbreitung der Idee eines eigenständigen, von der Filmindustrie abgekoppelten, freien Kinos bei. Als Filmemacher prägte er besonders das Genre des Tagebuchfilms.

FR 10.5. 19.00 Uhr
– DIARIES, NOTES AND SKETCHES:
LOST, LOST, LOST
von Jonas Mekas, USA 1976, 172 min., OmU, 16mm

Kurztext: Legendärer Tagebuchfilm des Litauers Jonas Mekas über seine ersten Jahre als Immigrant in den USA (1949-1963).

„Die sechs Rollen von DIARIES, NOTES AND SKETCHES stammen aus den Jahren 1949-1963. Sie beginnen mit meiner Ankunft in New York im November 1949. Die ersten beiden Rollen behandeln mein Leben als junger Dichter und ‚displaced person‘ in Brooklyn. Sie zeigen die Gemeinde der litauischen Einwanderer, ihr Bemühen, sich einer neuen Lage anzupassen und ihre tragisch scheiternden Versuche, die Unabhängigkeit ihres Heimatlandes zu erreichen…“ (Jonas Mekas)
Schon während und nach dem 2. Weltkrieg war Mekas zusammen mit seinem Bruder Adolfas vor den Sowjets aus seinem Heimatland Litauen geflohen und durchlief eine Reihe verschiedener Lager in Deutschland. In seinen Tagebüchern von 1944-55 („Ich hatte keinen Ort“, Leipzig 2017) schildert er die Ernüchterung während der ersten Zeit in New York, als er merkte, dass es die Europäer waren, die den Traum von Amerika träumten, nicht aber die Amerikaner selbst, die sich meist mit körperlich harter und stupider Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen mussten.

„Mekas Film geht darauf aus, sich selbst als Dokumentaristen und Analytiker wie auch als Gegenstand der Dokumentation und Analyse zu dokumentieren und zu analysieren. In dieser Form scheint Mekas seine endgültige Art des ‚Schreibens‘ gefunden zu haben, eines Schreibens mit Film… LOST ist ein besonders eindrucksvoller Film wegen der Distanz zwischen dem Jonas Mekas, der filmte-schrieb – dem im Film verwendeten Filmmaterial, und dem Jonas Mekas, der den Film in den siebziger Jahren zusammenstellte.“ (Alan Williams)