Datum/Zeit
Dienstag - 30.08.2016
19:00
Veranstaltungsort
Verdi-Höfe
Rechtspopulismus als soziale Bewegung in Deutschland
Lange galt Deutschland als blinder Fleck auf der europäischen Landkarte der Rechtspopulisten. Doch der Rechtspopulismus ist inzwischen auch in diesem Land angekommen. Während sich die öffentlichen Diskussionen vorwiegend um den rasanten Aufstieg der „Alternative für Deutschland“ drehen, tritt der neurechte Populismus jedoch deutlich komplexer auf, als allein in Parteienform. Massenaufmärsche wie Pegida, die bundesweite Verbreitung von scheinbar bürgerlichen Initiativen gegen Flüchtlingsunterkünfte, eine wachsende Zahl antidemokratischer Publizistik und Medienformaten, neurechte BewegungsunternehmerInnen mit internationalen Kontakten und schließlich die Welle von Gewalt gegen Geflüchtete und ihre UnterstützerInnen weisen darauf hin, dass man es in Deutschland mit der Herausbildung einer antimodernen sozialen Bewegung von Rechts zu tun hat. Die relativen Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien, weisen zudem deutlich auf Zustimmung in bestimmten Teilen der Gesellschaft für nationalistische, chauvinistische und teils offen rassistische Positionen hin.
Wer aber sind die AkteurInnen dieser neuen Bewegung, die eine kollektive Handlungsebene eröffnen? Welche Themen und Forderungen verbindet die Bewegung programmatisch? Und kann man das Erstarken einer neuen, populären Rechten tatsächlich allein mit der aktuellen Migrationsbewegung erklären? Diese und weitere Fragen möchten wir an diesem Abend behandeln und gemeinsam diskutieren.
Mit dem Politikwissenschaftler Prof. em. Dr. Hajo Funke. Er lehrte von 1993 bis 2010 am Institut für Politische Wissenschaften der Freien Universität Berlin. Sein Schwerpunkt liegt auf den Untersuchungen zur extremen Rechten und Antisemitismus in Deutschland.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen, dem ver.di-Bildungswerk Hannover, der DGB Region Niedersachsen-Mitte, der VVN-BdA Hannover sowie der Initiative „Kirche für Demokratie – Gegen Rechtsextremismus“ (IKDR) in der Ev.-luth. Landeskirche Hannover.