Datum/Zeit
Mittwoch - 19.04.2023
19:30 - 21:00
Veranstaltungsort
UJZ Korn
Kategorien Keine Kategorien
Eintritt: Eintritt frei
Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl: Veranstaltungsräume, Toiletten und ggf. Bar mit dem Rollstuhl erreichbar
Toiletten, ggf. Umkleideräume: aufgeteilt nach flinta*-only und all-gender
Kontakt: womendefendrojava_hannover@riseup.net
Café Rojava International
Historische Kontinuitäten und aktuelle Eskalationen
Die deutsch-türkische Waffenbrüderschaft gegen die kurdische Selbstverwaltung
Referent Tim Krüger
Seit ein paar Monaten hat die Türkei ihren völkerrechtswidrigen Krieg gegen selbstverwaltete kurdische Gebiete verschärft. Im Norden Iraks setzen Erdogans Truppen Giftgas ein, in Nord-Ost Syrien (Rojava) werden Luftangriffe geflogen (das sogar während des jahrhundert Erdbeben) und zivile Infrastruktur bombardiert. Ein weiteres Mal schweigt die deutsche Regierung, ein weiteres Mal steht Deutschland dem NATO-Partner zur Seite, ein weiteres Mal profitiert die deutsche Waffenlobby.
Seit Jahrzehnten morden deutsche Waffen in aller Welt und eben auch in Kurdistan. Dabei ist die deutsch-türkische Zusammenarbeit kein Phänomen der jüngeren Zeit, sondern hat weitreichende historische Wurzeln.
Vom preußischen Generalfeldmarschall Moltke, der schon in den 1830er Jahren als Instrukteur die osmanische Armee im Kampf gegen die kurdische Bevölkerung unterstützte, über den Einsatz von Flugzeugen und chemischen Kampfstoffen im Massaker von Dersim 1937-1938, bis hin zu modernen Rüstungskooperationen zwischen der BRD und der Türkischen Republik, blicken beide Länder auf eine über 150-jährige Waffenbrüderschaft zurück.
Wir wollen sowohl einen Blick auf die aktuelle Situation werfen als auch die historischen Kontinuitäten beleuchten. Im Anschluss an den Vortrag wird es Zeit für Fragen und Diskussionen geben.
Wer ist Tim Krüger?
Tim Krüger ist Aktivist und freier Journalist. er berichtet seit 2015 über die Konflikte und Auseinandersetzungen in Kurdistan und der Region und recherchierte zwischen 2018 und 2021 im Nordirak und in Nordsyrien über den laufenden revolutionären Prozess und gesellschaftlichen Wandel.