Being 17

Datum/Zeit
Donnerstag - 20.10.2016
20:00

Veranstaltungsort
Kino im Künstlerhaus

Kategorien

Eintritt:

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt:



Perlen – Queer Film Festival Hannover – 16. bis 22. Oktober 2016
Regisseur: André Téchiné
Land: Frankreich
Jahr: 2016
Länge: 116 Minuten
Sprachfassung: französisch
Untertitel: deutsch
FSK: ungeprüft

Beschreibung

Damien und Thomas gehen in dieselbe Gymnasialklasse – und mögen sich ganz und gar nicht. Sobald Worte nicht mehr genügen, um sich gegenseitig zu verletzen, prügeln sie aufeinander ein. Dabei könnten sie Freunde sein: Damien, der Sohn der Landärztin Marianne und eines Militärfliegers, der gerade im Auslandseinsatz ist, und Thomas, Adoptivsohn mit maghrebinischen Wurzeln, der in einer Bauernfamilie auf einem abgelegenen Berghof lebt. Als die Bäuerin nach mehreren Fehlgeburten wieder ein Kind erwartet und einer komplizierten Schwangerschaft entgegensieht, nimmt Marianne den verschlossenen Jungen für eine Weile bei sich auf. Damien und Thomas müssen nun unter einem Dach leben. In seinem neuen Film behandelt Starregisseur André Téchiné (WILDE HERZEN, WIR WAREN ZEUGEN) das Aufwachsen in verschiedenen sozialen Milieus, die Verwirrungen der Jugend und die Erziehungder Gefühle. Ein raues südwestfranzösisches Bergdorf im Wechsel der Jahreszeiten wird zur Seelenlandschaft für die zwischen Ablehnung und Anziehung changierende Beziehung zweier junger Männer. Einmal mehr beweist André Téchiné sein Geschick bei der Wahl seiner Darsteller: Sandrine Kiberlain gibt die zupackende und lebensbejahende Mutter mit einem Hauch von Melancholie. Die beiden hochbegabten jungen Darsteller Kacey Mottet Klein und Corentin Fila spielen mit einer solchen Präsenz, dass das Begehren und eine Sehnsucht, die sie nicht benennen können, echt ist.

Immer wieder erzählt das Kino von den Unwegsamkeiten des Erwachsenwerdens und von dem Entdecken der Liebe, das Thema ist nicht neu. Doch in BEING 17 hat Téchiné Kinomomente geschaffen, die wir nicht vergessen wollen: schroffe Bergpanoramen, umschlungene Männerkörper, ein verletzter Blick. Gerade die letzten Bilder des Films sind von einer ungeheuren Intensität und doch zauberhaft leicht – ein bisschen wie die Jugend selbst. Wie schön, dass in Téchiné auch mit fast 73 Jahren noch immer so ein wildes junges Herz schlägt. Besonders sehenswert!