Datum/Zeit
Donnerstag - 23.10.2014
19:30
Veranstaltungsort
Indiego Glocksee
Kategorien
Eintritt:
Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:
Toiletten, ggf. Umkleideräume:
Kontakt:
Zum Buch: Deutschland 2012, Helmuth Kohl ist immer noch Kanzler. Klingt grässlich? Ist es auch. In seinem Roman „Die Hoffnung ist ein Hundesohn“ zeichnet Marcus Staiger ein dystopisches Szenario. Nachdem die DDR-Führung im Oktober 89 eine Leipziger Montagsdemo zusammenschießen lässt, wird die „Birne“ zum Volkshelden, weil er an der innerdeutschen Grenze Panzerverbände in Stellung bringt. Zum Dank wird Kohl mit einer zwei Drittel Mehrheit wiedergewählt und errichtet mit Verfassungsänderungen einen autoritären Staat im Würgegriff seiner Mediendiktatur, ohne Oppositionsparteien, Internet und Freiheitsrechten, dafür mit „Reservaten“ für Ausländer, fleißigem Zensurapparat und natürlich einem tüchtigen Geheimdienst. In diesem elenden Sumpf, der trotz seines fiktiven Charakters erschreckend viele reale tagespolitische Parallelen und zugespitzt auch gegenwärtige gesellschaftliche Konflikte offenbart, kreuzen sich die Wege fünf unterschiedlicher Protagonisten. Der amtierende Innenminister, der Clan-Chef einer arabischen Großfamilie, ein Journalist und seine Freundin, sowie ein faschistischer Postbeamter taumeln durch ein von Ohnmacht gelähmtes, entidealisiertes Berlin und lösen am Wahlwochende eine Kette von Ereignissen aus, die die eigentlich sichere Wiederwahl des seit 30 Jahren regierenden Kanzlers und die damit verbundenen starren Verhältnisse unverhofft schlagartig ins Taumeln bringen. Zum Autor: Marcus Staiger zog es bereits 1992 nach Berlin. Nach diversen Gelegenheitsjobs – von Gerüstbauer bis Koch – und einem abgebrochenen Philosophie- und Volkswirtschaft-Studium, gründet er das Hip Hop-Label Royalbunker. Mit diesem hebt er Ende der 90er die Berliner Rap-Szene aus der Versenkung und beeinflusst die deutsche Rapszene nachhaltig. Knapp zehn Jahre später schließt Staiger mit dem Musikgeschäft ab und fokussiert sich auf seine journalistische Tätigkeit. Als Chefredakteur des Portals rap.de fällt Staiger mit einem scharf analysierenden Blick auf die Szene auf und prägt einen außergewöhnlich kritischen, aber auch provokanten Musikjournalismus. Heute schreibt Staiger in freier Tätigkeit nicht nur für SPEX, Juice und Vice, sondern auch für die Berliner Zeitung, ZEIT online sowie die FAZ und widmet sich dabei nicht nur der Unterhaltungskultur, sondern auch Politik und Zeitgeschehen. Ansonsten lebt er in Kreuzberg und hält sich selbst für einen der coolsten Menschen der Welt. Eintritt: 5 € / erm. 2,50 € (mit Studierendenausweis) Reservierung über service@indiego-glocksee.de In Kooperation mit dem AStA der Uni Hannover
