Donnerstag - 17.07.2025, 18:00 - 21:00
Rotation in den ver.di Höfen Goseriede 10 30159 Hannover
Eintritt: keine Angabe
Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:
Toiletten, ggf. Umkleideräume:
Kontakt: nav-dem_hannover@posteo.de
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 Veranstaltung:
        Wendepunkt in Kurdistan?
Chancen und Risiken der Demokratisierung in der Türkei und Syrien
         Datum: Donnerstag, 17.07.
         Zeit: 18:00 Uhr
         Ort:
        Veranstaltungszentrum „Rotation“ in den ver.di-Höfen
        Goseriede 10
        30159 Hannover
Als Mitte Mai eine der bedeutendsten kurdischen Bewegungen ihre strategische Neuausrichtung verkündete, löste dies weitreichende Diskussionen nicht nur in Kurdistan, sondern in der gesamten Region aus. Nach fast fünf Jahrzehnten steht ein historischer Wandel bevor: Die Bewegung betont die Notwendigkeit struktureller Reformen seitens des türkischen Staates und erklärt: „Wer von innerem Frieden spricht, muss auch staatliche Feindseligkeiten beenden.“
Ähnlich dynamisch entwickeln sich die Ereignisse in Syrien. Bereits im März führte ein Abkommen zwischen Mazlum Abdi und dem HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa (Auch bekannt als Abu Muhammad al-Dschaulani oder Dscholani) zu einem Waffenstillstand. Ziel war es, ein Massaker an der alawitischen Bevölkerung bei Latakia zu verhindern und diplomatische Gespräche zu ermöglichen.
Doch die Hoffnung auf demokratischen Wandel schwankt: Nach Gesprächen zwischen der Demokratischen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens (DAANES) und Damaskus folgten erneute Angriffe auf Minderheiten – darunter die drusische Gemeinschaft und ein blutiger IS-Anschlag auf eine christliche Gemeinde. Die positiven Entwicklungen drohen in der Gewaltspirale unterzugehen.
Doch was braucht es jetzt, um den demokratischen Wandel in der Türkei und Syrien voranzubringen?
Welche Rolle spielen Modelle wie die Selbstverwaltung in Rojava oder die jüngsten Friedensinitiativen kurdischer Akteure?
Wie beeinflussen regionale und internationale Mächte die Prozesse – von Verhandlungen der DAANES mit Damaskus bis hin zu Dialogangeboten aus der kurdischen Freiheitsbewegung?
Wie reagieren die Menschen in Kurdistan, der Türkei, Syrien und der Diaspora?
Und wie positioniert sich Deutschland? Wird die Bundesregierung ihre Haltung zur kurdischen Demokratiebewegung überdenken – weg von Kriminalisierung, hin zu politischer Lösung?
Gäste:
     Cengiz Çiçek, Rechtsanwalt der Istanbuler Kanzlei Asrin, Abgeordneter der DEM-Partei und Mitglied der Imrali-Delegation
     Natalie Jaabary (Aktivistin von der Demokratischen Syrien Versammlung)
Gemeinsam analysieren wir die aktuellen Entwicklungen und diskutieren mögliche Wege zu einem gerechten Frieden – sowie die Rolle internationaler Solidarität in diesem Prozess.
Eine Kooperation von Frauenrat Ronahî, NAV-DEM Hannover, Women Defend Rojava, ver.di Hannover-Heide-Weser und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.