Was macht die Informatik an der Uni?! – Zwischen Informatik, angewandter Mathematik und moderner Kriegsführung

Datum/Zeit
Freitag - 25.01.2019
18:00

Veranstaltungsort
Leibniz Universität Hannover

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Eintritt:

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt:



Vortrag und Diskussion mit Thomas Gruber

Freitag, 25.01. um 18 Uhr

Schneiderberg 32, Raum 031 (Informationstechnologie)

Von Bank- oder Versicherungsalgorithmen, die über die materielle
Lebensgrundlage von Menschen entscheiden, über eine immer weiter
automatisierte polizeiliche Videoüberwachung bis hin zu Kampfdrohnen,
die täglich in weit entfernten Kriegsgebieten töten – einige der
fragwürdigsten und schrecklichsten Entwicklungen unserer Zeit wären ohne
aktuelle Forschung aus der Mathematik und der Informatik undenkbar.

Andererseits offenbart ein Blick auf die deutschen Hochschulen, dass
mathematische und informatische Forschung immer mehr auf die Interessen
staatlicher, militärischer und privatwirtschaftlicher Akteur*innen
zugeschnitten wird. Die zunehmende Privatisierung des
Wissenschaftssektors begünstigt die unsichere und schlecht bezahlte
Anstellung wissenschaftlicher Mitarbeiter*innen und Hilfskräfte, die für
jedes Drittmittelprojekt dankbar sein müssen, das ihr Auskommen sichert.
Bei den Forschungsprojekten selbst liegt ein klarer Fokus auf
denjenigen, die „gewinnbringend“ sind, also viel Geld einbringen.

Was hat solche Auftragsforschung an den Hochschulen zu suchen? Ist der
Anspruch der Wissenschaftlichkeit in der angewandten Mathematik und der
Informatik überhaupt noch gerechtfertigt? Was können wir gegen diese
Vereinnahmung gesamtgesellschaftlicher Ressourcen tun?

Diesen Fragen wollen wir uns mittels einiger Beispiele zu den
Verbindungen zwischen Mathematik, Informatik und der modernen
Kriegsführung nähern. Nach dem Vortrag wird ausreichend Raum zur
Diskussion sein.

Thomas Gruber hat zum Thema „Mathematik, Informatik und moderne
Kriegsführung“ promoviert. Er ist Mitglied des Forums Informatiker*innen
für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung und Beirat der
Informationsstelle Militarisierung.