Rassistische Konstellationen

Datum/Zeit
Montag - 20.03.2017
19:00

Veranstaltungsort
Kulturzentrum Pavillon

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Eintritt:

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt:



Die Situation sog. „Balkanflüchtlinge“ in Deutschland und in ihren Herkunftsstaaten

Wenn in den Medien von „Balkanflüchtlingen“ die Rede ist, ist vielen Rezipient*innen sofort klar, wer gemeint ist. Als innereuropäisch platziertes Projektionsobjekt umfasst „Balkan“ traditionell alles, was nicht ins offizielle Selbstbild vom zivilisierten Europa passt. Keine andere Gruppe aber personifiziert im kulturell tradierten Phantasiesystem Europas den „Balkan“ besser als das imaginierte Kollektiv der „Roma“, die mit Chaos, Armut, Kriminalität und vor allem Dreck assoziiert werden. Tatsächlich aber fliehen Rom*nja aus Situationen massiver institutioneller Diskriminierung und offener rassistischer Gewalt. In Deutschland aber sind sie unerwünscht, werden als eine Bedrohung für Wohlstand und Sicherheit, als „Asylbetrüger“ oder „Sozialtouristen“ dargestellt. Ihnen droht die sofortige Abschiebung. Mit historischer Verantwortung, von der auf Gedenktagen zum Völkermord an den Sinti und Roma so oft die Rede ist, hat diese Anti-Roma-Politik rein gar nichts zu tun.

Vortragende: Djevdet Berisa (Romane Aglonipe e.V.) / Wolfram Stender (Hochschule Hannover)

Veranst.: Runder Tisch gegen Gadje-Rassismus