Praxiswerkstatt: Queere Jugendliche empowern, ohne rassistische und antisemitische Ausschlüsse zu erzeugen

Datum/Zeit
Dienstag - 12.12.2017
19:00 - 21:30

Veranstaltungsort
Kulturzentrum Pavillon

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Eintritt:

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl: Veranstaltungsräume, Toiletten und ggf. Bar mit dem Rollstuhl erreichbar

Toiletten, ggf. Umkleideräume: binär gegendert

Kontakt:



Lesung und Praxisgespräch mit Zülfukar Çetin und Heinz-Jürgen Voß

Schwule Emanzipation durch neue Ausschlüsse? Oder: Was Homosexualität mit Rassismus und Antisemitismus zu tun hat.

Dienstag, 12.12.2017, 19 Uhr

Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, Hannover

 

Schwule Sichtbarkeit wird mittlerweile in vielen Teilen der Gesellschaft als ein wichtiger und empowernder Akt angesehen. Doch zugleich erleben queere Jüdinnen_Juden, queere Schwarze und Queers of Color nicht nur tagtäglich, dass ihre Positionen in öffentlichen Diskursen kaum vorkommen. Sondern sie erfahren auch Diskriminierung und Ausschluss innerhalb schwuler Bewegungen und queerer Kreise. Hinzu kommt, dass Queers of Color immer wieder dafür instrumentalisiert werden, rassistische Politiken zu legitimieren. Dies geschieht beispielsweise, in dem sie als vermeintliche Opfer einer als homophob-migrantisch konstruierten Gesellschaft dargestellt werden. Wie hängen diese komplexen Phänomene zusammen? Wie können wir heute über „homosexuelle Emanzipationskämpfe“ sprechen, in denen gleichzeitig sexistische, rassistische, antisemitische und transfeindliche Ausschlüsse stattfinden? Und – wer wird überhaupt als schwul anerkannt und wer nicht?

Diesen Fragen sind Zülfukar Çetin und Heinz-Jürgen Voß in ihrem 2016 erschienen Buch Schwule Sichtbarkeiten, Schwule Identität: kritische Perspektiven nachgegangen. Die Autoren_ skizzieren, welche Rolle Rassismus innerhalb der westeuropäischen Schwulenbewegung von Beginn an spielte und wie sich bis heute mitunter antisemitische und rassistische Vorstellungen durch schwule und andere queere Zusammenhänge ziehen.

Çetin und Voss ermöglichen neue Blickwinkel, die auch für die Jugendarbeit bedeutsam sind. Denn, eine richtige und wichtige Stärkung von queeren Jugendlichen verhindert nicht automatisch antisemitische und rassistische Diskriminierungen von queeren Schwarzen, jüdischen und_oder Jugendlichen of Color. Wie können wir daher in der Jugendarbeit junge lesbische, schwule, inter- und transgender sowie inter- und transsexuelle und queere Menschen stärken, ohne dabei rassistische und_oder antisemitische Ausschlüsse zu erzeugen?

Um Antworten auf diese Frage zu finden, laden wir Sie herzlich ein zur Lesung und anschließendem Praxisgespräch mit Dr. Zülfukar Çetin und Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir uns darüber austauschen, wie wir unter anderem Räume der Jugendarbeit zu empowernden Orten für queere jüdische, Schwarze und_oder Jugendliche of Colour gestalten können.

Der Veranstaltung gehört zu den regelmäßig stattfindenden Praxiswerkstätten der «ju:an»–Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit der Amadeu Antonio Stiftung. Wegen begrenzter Platzzahl bitten wir um eine Anmeldung bis zum 11.12.2017 unter praxisstelle-hannover@amadeu-antonio-stiftung.de. Wir freuen uns auf einen anregenden  Austausch mit Ihnen!

Eure »ju:an« –  Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit

Praxiswerkstatt: Queere Jugendliche empowern, ohne rassistische und antisemitische Ausschlüsse zu erzeugen