Kopi bleibt

Datum/Zeit
Freitag - 28.05.2021
18:00 - 20:00

Veranstaltungsort
Lutherkirche

Kategorien

Eintritt:

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt:



Hannovers Punx sitzen bald wieder auf der Straße Ist es das, was die Landeshauptstadt Hannover und das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) wirklich wollen? Diese Frage stellen wir, die Mitglieder des Lutherkirchentreffs e.V. uns bereits seit 3 Jahren. 2018 wurde uns erstmalig mitgeteilt, dass der Mietvertrag der Kopernikusstraße11 (besser bekannt unter dem Namen „Kopi“) ausgelaufen sei und es keine Verlängerung für das Projekt geben könne. Gründe waren damals unklare Besitzverhältnisse, Nutzungsgenehmigungen und Verwaltungsfehler der Stadt. 1996 wurde die Kopi als Reaktion auf die sog. „Chaostage“ und auf Grund von mangelnden Räumen für perspektivlose Jugendliche in Hannover eröffnet. Eine Verdrängung der Punk-Szene aus dem öffentlichen Raum erschien Politiker*innen damals als notwendig. Demzufolge wurde der Verein Lutherkirchentreff e.V. gegründet, seit 2002 ist dieser sogar als freier Träger der Jugendhilfe anerkannt. Durch die Akzeptanz in Stadt und Viertel, sowie landesweiter Bekanntheit in der Szene kann hier bei Konzerten oder dem wöchentlichen kostenlosen Frühstück eine individuelle, niedrigschwellige Jugendhilfe angeboten werden, die gut angenommen und dringend benötigt wird. Die bisherigen Gespräche mit der LHH, vertreten durch die Dezernentin für Bildung, Jugend und Familie, Frau Ryzski verliefen nicht nur durch die Coronapandemie schleppend, allerdings können bereits Teilerfolge verzeichnet werden. Die Beanstandungen in den Punkten Brandschutz und Statik werden wir in Eigeninitiative beheben, sobald wir die mündlichvon Frau Rzyski zugesicherten Fördermittel erhalten haben.

Nun hat sich die Stadt Hannover bereiterklärt, einen weiterführenden Mietvertrag für das Gelände zu unterschreiben, was allerdings von Seiten des EBA verweigert wird. Der Grund: Es soll eventuell in ein paar Jahren eine angrenzende Brücke saniert werden.Diese Begründung erscheint uns mehr als fragwürdig, zumal nicht nur in Hannover die Verdrängung und Zerstörung von alternativen, linken Lebensräumen während der Pandemie drastisch steigt (siehe z.B. Berlin, Osnabrück,..)

Daher fordern wir:

  • eine Duldung für weitere 3 Jahre und eine anschließende Verlängerung, bis es offizielle Baupläne für das Gelände der Kopernikusstraße 11 gibt
  • die schriftliche Bestätigungen der uns zugesicherten Unterstützungsleistungen der LHH -die schriftliche Zusicherung, dass im Falle einer Schließung übergangslos ein alternatives Gelände im gleichen oder angrenzenden Stadtteil zur Verfügung gestellt wird

Wir bedanken uns für die zugesicherte 100%ige Unterstützung unseres Oberbürgermeisters Belit Onay und den meisten Fraktionen der LHH (Zitat Dezernentin am 26.4.21). Doch nun müssen Taten folgen.

Dass wir Handlungsfähig sind, haben wir bereits die letzten 25 Jahre bewiesen. Dass wir nicht nur einige (Alt-)Punker*innen sind, konnten sowohl die Dezernentin Frau Ryzski und die verschiedenen Vertreter*innen der Straßensozialarbeit, des Jugendamts und der Jugendarbeit, als auch die Teilnehmer*innen des Jugendhilfeausschusses bei unseren gemeinsamen Terminen am 21.04.21 und am 26.04.21 miterleben. Wir werden weiter mobilisieren und uns nicht still und leise vertreiben lassen! Betroffen sind einige, gemeint sind wir alle!

Kopi bleibt