Familienpatenschaften als Antwort auf Erdoğans Politik?!

Datum/Zeit
Freitag - 27.01.2017
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
UJZ Korn

Kategorien

Eintritt: Eintritt frei

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl: Veranstaltungsräume, Toiletten und ggf. Bar mit dem Rollstuhl erreichbar

Toiletten, ggf. Umkleideräume: aufgeteilt nach flinta*-only und all-gender

Kontakt:



VA_Familienpatenschaften

Das Projekt “Familienpatenschaften” als konkrete Antwort auf Erdogans Politik?!

Eine halbe Million Menschen sind in Nordkurdistan auf der Flucht. Es sind nicht etwa Geflüchtete aus den Krisenländern Syrien oder Afghanistan. Es sind Geflüchtete im eigenen Land; geflüchtet vor dem Krieg Erdogans und seines AKP-Regimes. Vor einem Jahr hat das türkische Militär ihre Wohnungen, Häuser und Städte dem Erdboden gleichgemacht, als die selbstorganisierten Viertel sich gegen die Angriffe des Staats verteidigten.
Fast 1.500 zivilgesellschaftliche Organisationen – NGOs, Hilfsvereine etc. – wurden seit der Verhängung des Ausnahmezustands verboten, darunter auch der Rojava Hilfsverein oder der Verein zur Armutsbekämpfung Sarmaşik. Die HDP (Demokratische Partei der Völker) und von ihr verwaltete Kommunen wurden arbeitsunfäig gemacht, indem ihre Mitglieder, Bürgermeister*innen und Abgeordnete verhaftet werden. Sie hatten in der Vergangenheit immer wieder materielle Unterstützung für Geflüchtete – nicht nur aus Nordkurdistan – organisiert. Ihre Unterstützungsarbeit ist nur noch sehr beschränkt möglich.
Diese Armutspolitik des Regimes ziehlt darauf ab, den Kurd*innen und allen Widerständigen ihre Existenzgrundlage zu entziehen. Mit ihr will der Staat den Rückhalt der Freiheitsbewegung Kurdistans in der Gesellschaft zerstören und die Menschen an sich binden.

Um dieser gezielten Armutspolitik etwas entgegenzusetzen, wurde das Projekt der Familienpatenschaften entwickelt. Familien in Nordkurdistan werden mit direkten Spenden u.a. aus Europa unterstützt. Eine zwischengeschaltete Organisation oder Bank, die das Geld teilweise behalten oder ebenfalls vom Regime kriminalisiert werden könne, gibt es nicht. Durch direkten Kontakt mit den Betroffenen, können wir unsere Solidarität eins zu eins mit Nordkurdistan ausdrücken und an den Alltagskämpfen der Menschen dort teilhaben.

Wie funktioniert dieses Projekt? Welche Möglichkeiten liegen in ihm? Wie können wir die Absichten des Staats ins Leere laufen lassen?

Diskussionsvortrag mit NAV-DEM Hannover und dem UJZ Kornstraße