Erfahrungsbericht über die aktuelle Situation auf der Balkanroute

Datum/Zeit
Montag - 06.06.2016
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
UJZ Korn

Kategorien:

Eintritt: keine Angabe

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl: Veranstaltungsräume, Toiletten und ggf. Bar mit dem Rollstuhl erreichbar

Toiletten, ggf. Umkleideräume: aufgeteilt nach flinta*-only und all-gender

Kontakt: keine Angabe



Sommer der Migration – Herbst staatlich organisierter Mobilität
Winter der Kontrolle – Frühling der Abschottung?

Die Ereignisse des letzten Jahres bewegen Europa – auf mehreren Ebenen. Nachdem im Verlauf der letzten Monate viele Menschen nach Europa gekommen sind, stehen die Zeichen der Europäischen Union nun wieder auf Rot. Doch was bedeutet diese Politik für die Menschen, die nach dem Sommer der Migration 2015 nun vor dem hochtechnologisch abgesicherten “European Border Management” und den bürokratischen Absurditäten des “European Refugee Management” stehen?

Wir haben zwei Menschen eingeladen, die bereits seit mehreren Monaten auf dem Balkan unterwegs sind, um dort in selbstorganisierten Projekten flüchtende Menschen direkt und unbürokratisch mit dem zu unterstützen, was sie brauchen. Die beiden bringen Erfahrungen und Eindrücke von vielen Orten der sogenannten Balkanroute mit, verbringen aber die meiste Zeit in Belgrad, wo tagtäglich noch immer viele Menschen, die den gefährlichen Weg durch Bulgarien und Mazedonien geschafft haben ankommen und ihre Weiterreise über Ungarn oder Kroatien organisieren müssen.

Nach einer kurzen historischen Zusammenfassung der letzten Monate soll es in diesem Vortrag vor allem um die aktuelle Situation auf der Balkanroute gehen. Thematische Schwerpunkte werden dabei unter anderem auf den Gewalterfahrungen und den Misshandlungen durch Polizei und Militär, denen die Menschen auf ihrem Weg durch Bulgarien und Mazedonien ausgesetzt sind, liegen. Ein weiterer Schwerpunkt werden die direkten Auswirkungen der europäischen Abschottungspolitik auf das Leben der Menschen auf der Flucht z.B. in Form von Kriminalisierung, Repression und dem Gefühl von Auswegslosigkeit. Außerdem werden die aktuellen Entwicklungen in den Balkanstaaten, insbesondere in Serbien und Ungarn thematisiert.

Aus den vielen direkten Gesprächen mit Menschen auf der Flucht, ihren Erzählungen und Forderungen versuchen wir eine Menschenrechtsperspektive auch in Bezug auf offene Grenzen zu formulieren, die entlang der Grenzen auf dem Weg genauso gilt wie in den Ankunftsstaaten und dem Kampf für ein Bleiberecht für alle.

Zudem wird es ein paar Infos über das No Border Camp 2016 in Thessaloniki geben, Vorstellung der Themen und Raum zum Austausch über eine gemeinsame Anreise und Organisation von Aktionen, auch in Deutschland und auf dem Weg dorthin.

Solidarität kennt keine Grenzen! Freedom of Movement & Right to Stay for All!