Diskussionscafé „Feministische Utopien“

Datum/Zeit
Freitag - 11.10.2019
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Kulturzentrum Pavillon

Kategorien

Eintritt: Eintritt frei

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt:



JINWAR im Pavillon Hannover Ronahî Frauenrat

Feministische Utopien finden nicht in der Zukunft, sondern im Hier und Jetzt statt!
Sie bieten Fluchtlinien aus einer Welt, die von Sexismus geprägt ist. Dabei gibt es weltweit so viele unterschiedliche Vorstellungen feministischer Utopien, wie Ausprägungen des Patriarchats.

Unter den Bedingungen des Krieges haben sich in Chiapas und Rojava Strukturen feministischer Solidarität entwickelt, die kapitalistische Logiken und eurozentrische Blickweisen unterlaufen.

Jinwar ist ein autonomes Frauendorf in Nordsyrien/ Rojava. Mit den Grundlagen von Frauenbefreiung, Selbstverwaltung und Ökologie entsteht seit 2017 kommunales Leben.

Im mexikanischen Bundesstaat Chiapas sind seit dem Aufstand der zapatistischen Befreiungsbewegung im Jahre 1994, zahlreiche feministische/Frauen- Strukturen entstanden. Ein subversiver Umgang mit Repräsentation, Strategien der Dekolonisierung und antikapitalistischen Praxen sind beispielhaft für die Bewegung.

Ideen einer gleichberechtigteren Gesellschaft, in der Kategorien wie Geschlecht, Herkunft oder sozialer Status keine Rolle mehr spielen, werden auch in feministischer Wissenschaft und Literatur diskutiert und formuliert. Das dabei entstehende Wissen ist keine abstrakte Größe, sondern zirkuliert zwischen sozialen Bewegungen, Analysen, (noch nicht) gelebten Realitäten und Imagination.

Wir laden dazu ein, verschiedene Fäden zusammenzuführen: Ist die Theorie der Loslösung von patriarchaler Herrschaft, wie sie die kurdische Frauenbewegung formuliert, mit Donna Haraways ironischem Traum der Cyborg als Wesen einer post-gender Gesellschaft kompatibel? Können sich Ideen der dekonstruktivistischem Feminismus mit den Kämpfen zapatistischer Revolutionärinnen verbinden oder sind sie das längst?

Wir laden zu einem interaktiven Abend ein und haben dazu spannende Gäste eingeladen, die aus Rojava und Chiapas erzählen, sowie einen kleinen Input zum Cyborg-Manifest vorbereitet. Wir wollen diesen Abend nutzen, um gemeinsam unser Wissen zu erweitern und darüber zu sprechen, wie wir verschiedene Ansätze in feministischer Theorie und Praxis miteinander verbinden können.

Das Diskussioncafé ist Teil der Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe „JINWAR – das Dorf der freien Frauen“ vom 1. bis 22. Oktober im Kulturzentrum Pavillon (Lister Meile 4, Hannover). Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit von JINWAR, dem Frauenrat Ronahî e.V., der Kampagne „Gemeinsam kämpfen“ sowie dem Kulturzentrum Pavillon.