Basis Zwei: Hybride Realitäten und Spielerische Fiktionen – Symposion zur Computerspielforschung

Datum/Zeit
Samstag - 22.10.2016
16:00

Veranstaltungsort
Kino im Sprengel

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Eintritt:

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt:



Computerspiele sind zu einem vielseitigen und beliebten Gegenstand von Technik-, Kunst und Kulturwissenschaft geworden. Bei diesem zweitägigen Symposium präsentieren und diskutieren ausgewiesene ExpertInnen aus dem Bereich der Games Studies Ihre Forschungen. Das Symposium wird moderiert von Philipp Nordmeyer.

SA 22.10.  16-19 Uhr – Vorträge, Kurzfilme und Diskussion
– Dr. Judith Ackermann – Performanzen in und mit digitalen Spielen
– Dr. Britta Neitzel – Location Based Games

SA 22.10.   20.30 Uhr
– EXISTENZ
von David Cronenberg, USA/Kanada/GB 1999, 97 min., deutsche Fassung, 35mm
Mit Jennifer Jason Leigh, Jude Law, Willem Dafoe, Ian Holm, Don McKellar, Callum Keith Rennie

Kurztext: Science-Fiction-Film über ein futuristisches Planspiel, in dem Realität und Traum ineinanderfließen. eXistenZ ist die etwas schräge Alternative zu Matrix.

Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft spielt man komplexe Virtual-Reality-Games mittels einer schlabbrig-organischen nierenähnlichen Spielkonsole mit schmatzendem Eigenleben, die wie ein externes Organ durch eine Art Nabelschnur und einen „Bioport“ direkt mit Rückenmark und Zentralnervensystem verbunden ist. Allegra Geller (Jennifer Jason Leigh), eine geniale Spieledesignerin, wird bei der Vorstellung ihres neuen Spiels „eXistenZ“ durch ein Attentat von fundamentalistischen Fiktionsfeinden verletzt. Weil dadurch auch der – eben mit ihrem Körper verbundene – Spiel-Prototyp beschädigt wurde, muss sie gemeinsam mit dem Sicherheitsbeamten Ted (Jude Law) das Spiel „eXistenZ“ spielen, um den Fehler zu finden. Realismus als Untergrund-Phänomen, Existenz als Spiel, XZ als Gen-Kombination neuester Art – philosophische Ironien wie diese sind ebenso offen sichtlich wie sexuelle Anspielungen – der afterähnliche Bioport im Kreuz wird vor dem Einstöpseln erst einmal mit der Zunge stimuliert – und die Aktualität der Biotech-Science-Fiction in Zeiten von Klonen und Gen-Technologie.
Anspruchsvoll ist das schon, aber nicht unnötig kompliziert. Denn in „eXistenZ“ stehen nicht neueste Digital-Tricks im Vordergrund, sondern Poesie, Witz und Stilgefühl. Die Bildsprache Cronenbergs erinnert jenseits aller unverkennbaren Eigenwilligkeit manchmal an ein Videospiel, über weite Strecken aber auch an die edle Düsternis des Film Noir. Ganz klassisch eben. Und auch aus eXistenZ könnten zwei Sätze lange nachhallen: „Tod dem Realismus!“, und: „Sind wir immer noch in dem Spiel?“ (Rüdiger Suchsland)

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Basis Zwei“, die Zusammenhänge zwischen Digitaltechnik, Kunst und Denken interdisziplinär verhandelt: http://basiszwei.tumblr.com/

Eintritt: Zweitagesticket 10€, Tagesticket 7€,  Film 5€