West-Papuas Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit

Datum/Zeit
Donnerstag - 22.03.2018
20:30

Veranstaltungsort
Kino im Sprengel

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Eintritt:

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt:



Zwei Dokumentarfilme über den blutigen Konflikt in West-Papua und den Kampf für ein freies und unabhängiges Papua.

Westpapua oder Westneuguinea, nur etwa 300 km nördlich von Australien gelegen, ist heute offiziell indonesisches Gebiet. Geographisch und historisch gehört es nach Meinung der ursprünglichen Bewohner*innen jedoch zu Papua-Neuguinea/Melanesien.
Während im 19. Jahrhundert Deutsche und Briten den Ostteil der großen Insel, das heutige Papua-Neuguinea, besetzten und kolonisierten, nahmen sich die Niederlande, die auch das Gebiet des heutigen Indonesiens kolonisiert hatten, den Westteil der Insel, das heutige Westpapua. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte Westpapua unabhängig werden, fiel jedoch nach dem Willen der UN 1963 zur Betreuung des „Übergangs“ an Indonesien, ein Land, das geostrategische und aufgrund der Bodenschätze finanzielle Eigeninteressen an dem Gebiet hatte.
Politische Organisationen und neu formierte militante Einheiten der Papua wehrten sich nun gegen indonesische Vertreibungsprogramme und Angriffe. Nachdem Indonesien 1969 das Unabhängigkeitsreferendum für Westpapua unter anderem durch Folterandrohung sabotierte und die UNO nicht intervenierte, war die am lautesten hörbare Forderung der Papua „Papua Merdeka“ – ein freies und unabhängiges Papua ohne faule Kompromisse. Indonesien begann, zahlreiche Indonesier aus anderen Landesteilen nach Papua umzusiedeln. Gleichzeitig verübten militärische und polizeiliche Einheiten sowie eine islamistische Terrororganisation zahlreiche Massaker an der Papua-Bevölkerung, unter anderem durch Bombardements mit Napalm. Nachdem sich Westpapua 2000 als unabhängig proklamierte, eskalierte der zuvor leicht beruhigte Dauerkonflikt erneut. Bis heute starben etwa 100.000 der ursprünglich 700.000 dort lebenden Personen gewaltsam. Die Gewalt hält an und auf das Hissen der Flagge des „Freien Papua“ steht eine langjährige Gefängnisstrafe. Journalist*innen wird die Einreise in das Gebiet von indonesischen Behörden verweigert. Die Ausbeutung der Bodenschätze bedroht die Artenvielfalt und die Nachrungsgrundlage der Bevölkerung massiv.

– FORGOTTEN BIRD OF PARADISE
von Dominic Brown, GB 2009, 27 min., engl. OF, digital
Die mehrfach prämierte Undercover-Dokumentation zeigt Interviews mit im Wald versteckt lebenden Kämpfer*innen und Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen wie beispielsweise Yusak Pakage. Während seiner zehnjährigen Haftstrafe für das friedliche Hissen der Flagge des „freien Papua“, kommt Pakage wegen Verletzungen durch Folter in ein Krankenhaus, wo er heimlich interviewt wird.

– THE ROAD TO HOME von Dominic Brown, GB 2015, 53 min., engl. OF, digital
Der mehrfach prämierte Dokumentarfilm zeigt das Leben und den Kampf des im englischen Exil lebenden Papua-Führers und Aktivisten Benny Wanda. Nachdem Wanda aus indonesischer Haft floh und in England Asyl erhielt, setzte ihn Indonesien auf eine Fahndungsliste von Interpol. Nachdem er auf Intervention einer NGO von dieser gestrichen wurde, intensivierte er seine Kampagnen und Initiativen für ein freies Papua und wurde dafür für den Friedensnobelpreis nominiert.

Eintritt 5 Euro, HannoverAktivPass 2,50 Euro