POLITISIERUNG DES FILMS. Nachträge zur Hamburger Coop

Datum/Zeit
Donnerstag - 05.10.2017
20:30

Veranstaltungsort
Kino im Sprengel

Kategorien:

Eintritt: kostet was

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt: keine Angabe



Fünf politische Kurzfilme (1965 bis 1970) aus dem Zusammenhang des „Anderen Kinos“.

# Als Gäste begrüßen wir die beiden Filmemacher Thomas Hartwig und Christoph Busch

Das Kurzfilmprogramm versammelt Beispiele für die Politisierung des Films im Rahmen des „Anderen Kinos“ ab Ende der 60er Jahre: Gesellschaftskritik, Interesse für Randgruppen, Dokumentation politischer Aktionen und Versuche einer Ästhetik des Protests. Dieser Nachtrag zu unserer Retrospektive „Hamburger Filmmacher Cooperative (1968-72)“ beinhaltet auch wieder neue Fundstücke.

– VERDUN – VERSUCH EINER DOKUMENTATION von Thomas Hartwig, BRD 1965, 9 min., 35mm
Der Film prangert am Beispiel Verduns den Tourismus an ehemaligen Kriegsschauplätzen an: Campingstühle, Kofferradio, ein Rundblick für 1 Franc über die Schlachtfelder, Fotos zur Erinnerung an den schönen Tag, den man erleben durfte.

– EVE OF DESTRUCTION von Peter Staimmer, BRD 1969, 9 min., 16mm
Ein Movie-Song, eine Art Filme zu machen, die der Position des Protestsongs entspricht. („Seit zwei Jahren keine Filme mehr, die Straße ist wichtiger“)

– FRANK MILLS von Hannes Karnick und Wolfgang Richter, BRD 1970, 15 min., 16mm
Versuch einer Dokumentation über Rocker. Sie berichten ohne Beschönigung über ihre Ansichten und Verhaltensweisen, die oft mehr reaktionär als revoltierend sind. Ihre Meinungen und Prinzipien spiegeln die Repression und das faschistoide Vorgehen der spätkapitalistischen Gesellschaft gegenüber Randgruppen.

– ASOZIALE von Gernot Eigler, BRD 1970, 30 min., 16mm
Arme Leute bezeichnet man gern als Asoziale. Gernot Eigler begleitet einige von Ihnen und lässt sie zu Wort kommen. Im Gegenzug filmt er Reden derjenigen, die sich des „Problems“ administrativ annehmen. Der Begriff des „Asozialen“ wird im Off-Kommentar theoretisch-kritisch analysiert.

– InterACT!on von Christoph Busch und Karl Möller, BRD 1970, 19 min., 16mm
Der Film zeigt verschiedene Aktionen einer Gruppe von Studenten, die im Juni 1969 gegen den Intendanten der Städtischen Bühnen Münster demonstrieren, dem sie autoritäres und undemokratisches Verhalten vorwerfen, sowie Ausschreitungen anlässlich der Wahl des Dekans der Philosophischen Fakultät im Juni 1969. Die Ereignisse sind eingebettet in einen gesellschaftskritischen Kontext, der u.a. Verbindungen zwischen der Kirche und dem Nationalsozialismus herstellt.

Dank an das Filmkundliche Archiv Schönecker Köln, an das Deutsche Filminstitut Wiesbaden und an die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen sowie an Thomas Hartwig,Peter Staimmer, Hannes Karnick, Wolfgang Richter, Gernot Eigler und Christoph Busch

Eintritt 5 Euro, HannoverAktivPass 2,50 Euro