Hendrik Wallat: Aaron Steinberg

Datum/Zeit
Mittwoch - 22.11.2017
18:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Elchkeller

Kategorien

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Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

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Der Philosoph Aaron Steinberg (1891-1975) analysierte bereits in den frühen 1920ern den Bolschewismus als Religion. Während später Konservative im Interesse der Verewigung irdischer Herrschaft den Kommunismus per se als Pseudo-Religion denunzierten, ist Steinbergs Kritik aus Treue zur Idee universeller Befreiung motiviert. Ein weiteres Spezifikum seiner Bolschewismuskritik ist zudem, dass sie selbst dezidiert religiös fundiert ist. Steinberg hat in jener Zeit die soziale Revolution und den jüdischen Messianismus als sich gegenseitig ergänzend gedacht. Das wirft freilich die systematische Frage nach dem Verhältnis von Selbstbefreiung und Erlösung auf. Der Vortrag möchte nicht nur an einen vergessenen Intellektuellen erinnern, sondern auch die geistige Bandbreite der politischen Linken verdeutlichen, die sich beileibe nicht auf Sozialdemokratie oder Leninismus reduzieren lässt.

Hendrik Wallat forscht zu Fragen politischer Philosophie und Ideengeschichte, kritischer Sozialtheorie und der Geschichte der Arbeiterbewegung.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Niedersachsen in Kooperation mit Kritik und Subversion Hannover und Sozialistische Jugend – Die Falken Hannover.