Das Geistige im Film der Bildenden Kunst

Datum/Zeit
Samstag - 16.06.2018
20:30

Veranstaltungsort
Kino im Sprengel

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Eintritt:

Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

Kontakt:



Wunschfilm von Sector 16

Kurzfilme ohne Dialoge

Kurztext: Sector 16 präsentiert vier Klassiker des Experimentalfilms und des Expanded Cinema (1966-1973) mit psychedelischer und meditativer Wirkung.

Das Programm führt zurück zu den Wurzeln des Films in der Bildenden Kunst. Auch im psychedelischen Film und in der „Expanded Cinema“-Bewegung zeigt sich das hohe geistige Potential, das von Werken der Filmkunst ausgehen kann. Alle Filme des Programms verbindet eine meditative Ausstrahlung. Ihre abstrakten Bilder vermögen, zumindest für einen Moment, die Illusion eines inneren Zustandes zu schaffen, in dem sie als Realbilder einer visionären Welt entschlüsselt werden können. Sie verdeutlichen die Möglichkeit, über das Medium Film „Landkarten“ des Bewusstseins zu erstellen, deren Kenntnis der Öffnung unserer geistigen Innenwelten förderlich ist.

– VARIATIONS ON A CELLOPHANE WRAPPER
von David Rimmer, Kanada 1970, 8 min, 16mm
Eine einzige kurze Einstellung einer Arbeiterin, die ein Stück Cellophan-Folie ausbreitet, variiert David Rimmer experimentell bis hin zur völligen Auflösung des Bildes. Aus der sich in einer Schleife immer wiederholenden Szene wird ein explosives farbiges Feuerwerk.

– LAPIS
von James Whitney, USA 1966, 10 min., 16mm
LAPIS ist eine frühe computergestützte Komposition, entstanden in dreijähriger Arbeit, die in Form eines kontinuierlich mutierenden Mandalas eine meditative Wirkung entfaltet.

– PAS DE DEUX
von Norman Mclaren, Kanada 1968, 13 min., 16mm
PAS DE DEUX ist eine Studie der gleichnamigen Ballett-Choreographie von Ludmilla Chiriaeff zu rumänischer Pan-Flöten-Musik. Die Tänzerin Margaret Mercier und der Tänzer Vincent Warren sind von hinten beleuchtet und ihre Bewegungen vor schwarzem Grund als weiße Konturen dargestellt. Durch allmählich einsetzende und immer zahlreichere Phasenüberlagerungen entsteht ein fächerartiger, fast stroboskopartiger Effekt.

– LINE DESCRIBING A CONE
von Anthony McCall, USA 1973, 31 min, 16mm
Ein Klassiker des Expanded Cinema. In einem mit Rauch oder Nebel gefüllten Raum zeichnet der Projektionsstrahl von einem weißen Punkt auf der Leinwand ausgehend allmählich einen Kreis. Im Raum entwickelt sich daraus ein Lichtkegel, mit dem die Zuschauer interagieren können. Der ganze Zauber des Kinos wird so erfahr- und begreifbar. Der Film beginnt als ein Lichtbündel, wie ein Laserstrahl und entwickelt sich während der dreißigminütigen Dauer zu einem vollständig hohlen Lichtkegel.

* Sector 16: 1992 gründeten in Hannover ansässige Filmstudent/innen der Hochschule für Bildenden Künste Braunschweig eine Produktionsstätte für analoge künstlerische (16mm-)Filme. Die Filmwerkstatt Sektor 16 war eine der ersten ihrer Art in Europa, die sich für den Erhalt des Analogfilms in der Bildenden Kunst einsetzt. Seit seiner Gründung steht sie in enger Beziehung zum Kino im Sprengel.
www.sector16.de