Act Absurdum spielt B. Travens Totenschiff

Datum/Zeit
Mittwoch - 24.10.2018
20:00

Veranstaltungsort
Stadtteilleben

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Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl:

Toiletten, ggf. Umkleideräume:

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Act Absurdum aus Berlin hat B. Travens Klassiker 2018 adaptiert und präsentiert ein Theaterstück, das von einem passlosen Seeman handelt, der in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts durch Europa irrt,wo er von einem Land ins andere abgeschoben wird, bis er schließlich auf der Yorikke landet – einem Totenschiff, das nur noch fährt um zu sinken und eine Versicherungsprämie für die Kompanie einzufahren.

„Das Totenschiff“ wurde vor knapp hundert Jahren geschrieben, ist aber aufgrund der heutigen geopolitischen Lage aktueller denn je. Es handelt von Entmenschlichung in einer Welt, die dem Prinzip Staat und Grenzen folgt und dessen Konsequenzen Sklaverei und Ausbeutung sind. Das Zusammenwirken dieser beiden Seiten hat B. Traven scharfsichtig und humorvoll analysiert, und er führt seinen sympathisch naiven Antihelden durch die Abgründe des kapitalistisch-nationalistischen Systems ohne dabei sentimental zu werden, ja sogar mit einer gewissen bitteren Zuversicht. Die Hauptfigur ist amerikanischer Staatsbürger, ein weißer Mann, und doch steht er stellvertretend für alle, die ihre Heimat verloren haben, alle, die mit den Windmühlen der Bürokratie um ihr Überleben kämpfen oder unter unmenschlichen Bedingungen ein Sklavendasein in einer der vielen Ausbeutungsfabriken fristen. Mit dem Stoff, den wir so orignalgetreu wie möglich interpretieren wollen, können wir einen emotionalen sowie analytischen Bezug zur heutigen Wirklichkeit schaffen, ohne es konkret auszusprechen, denn das Prinzip hat sich seit hundert Jahren nicht geändert und spricht für sich.